Alle drei/vier Wochen gehört die Küche Zara, also arbeite ich für Zara in der Küche. Dann schnibbel, koche und trockne ich für sie. Bei einem Metzger aus dem Odenwald bekomme ich aus Biohaltung Rinderherz, -knochen, -knorpel und -lunge zu einem erschwinglichen Preis. Manchmal zahle ich einen Komplettpreis, manchmal wird es mir einzeln berechnet: Herz für acht Euro das Kilo, das Rest liegt bei 6 Euro.
Die Leute schauen ganz schön, wenn ich mit der roten Metzgerwanne an ihnen vorbeilaufe. Wenn ich nach Hause komme, empfängt mich eine äußerst aufgeregte Zara. Sie wird den ganzen Tag nicht mehr von meiner Seite weichen. Nachdem ich den großen Schnellkochtopf mit Fleischknochen und Ochsenschwanz augefsetzt habe, schneide ich das Herz. Je nach Größe erhalte ich 6-10 Portionen zu 250 Gramm, die ich einfriere.
Die Knochen lasse ich mindesten zwei Stunden kochen, dannach kommt Gemüse dazu, vor allem Karotten, aber auch Kürbis, Fenchel, Sellerie, Süßkartoffeln und manchmal auch Kartoffeln. Das kocht auch noch einmal gut 30 Minuten und schließlich werden die ausgekochten Knochen weggeschmissen und das Gemüsse in Gläser abgefüllt, die ich einfriere. Auf diese Weise habe ich drei-vier Wochen die Grundnahrung für Zara parat.

Die Kür folgt in der Regel eine Tag später: die Verarbeitung der Lunge. Bevor ich einen Dörrautomat hatte, habe ich die Lunge in zwei-drei Schritten gekocht, abkühlen lassen, in kleine Stücke geschnitten und im Backofen getrocknet. Das schien mir doch wenig zweckmäßig. Nun habe ich mir einen kleinen Dörrautomaten gekauft.

Ich wollte unbedingt rohe Lunge trocknen, doch die läßt sich unglaublich schwer schneiden. Dann kam ich auf die Idee, die Lunge anzufrieren und schon hatte ich einen prima harten Block, den ich mit dem Brotesser gut schneiden konnte. Diesmal kochte ich noch einen Teil der Lunge, beim nächsten Mal werde ich wohl nur noch die rohe Lunge zu Lekcerlie verarbeiten. Diese sind leichter und fluffiger und gefallen mir einfach besser. Trocknen muss das ganze in meinem kleinen Dörrautomaten von WMF 8-10 Stunden. Ab und zu muss ich die einzelnen Ebenen umschichten – das mag an dem Automaten liegen, aber ich bin zufrieden.

Am Ende habe ich aus 3 Kilo frischer Lunge:
2×250 g gekochte Lunge als Teil des Abendessens
250 g Leckerlie aus der gekochten Lunge und
350 g Leckerlie aus der rohen Lunge.
Rechnen tut sich dies wahrscheinlich nicht, aberich weiß, was ich meinem Hund gebe.
