Jetzt, da wir schon wieder hier in Deutschland sind, kommt es mir wie ein seltsamer Traum vor. Die Aufregung im Vorfeld war groß, doch anmerken lassen wollte ich mir nichts. Wir führten viele Gespräche, ließen uns beraten und erfahren zum Beispiel so, dass Frankfurt ein einzigartiges Animalcenter hat, in dem die Tiere vor und nach dem Flug gut aufgehoben sind und immer ein Tierarzt anwesend ist.
Zara wurde drei Wochen vorher schon an die Flugbox gewöhnt. Das klappte prima. Eine Wurmkur wegen des Herzwurms wurde prophylaktisch organisiert, Zara beim Tierarzt gecheckt und die Flugtauglichkeit bestätigt. Einiges an Leckerli, Pansen und getrocknete Hasenohren wurden zum Mitnehmen besorgt und bei Hundetrainerin Liz auf LanzaroteTrockenfutter vorgeordert und, und und. Mit Hund zu reisen ist schon eine Herausforderung, mit Hund zu fliegen echt anspruchsvoll. Zuhause wurde auch alles auf die lange Abwesenheit vorbereitet, vor allem in Form von Katzensitten.
Ich war unglaublich gespannt und hatte so viele Fragen, die in mir wühlten und auf die mir niemand wirklich eine Antwort geben konnte: Wie wird Zara den Flug überstehen; wird sie ihn überstehen; wird sie Lanzarote wieder erkennen; wird sie es geniessen können; wird sie Liz und die Bande wieder erkennen; wie wird für mich Lanzarote mit einer Zara sein, die nun wirklich zu mir gehört…?
Wir flogen am frühen Morgen und um 2 Uhr ging es los. Ein lieber Freund fuhr uns zum Flughafen Frankfurt. Mit Hund im Gepäck wird man ganz schön angestarrt. Zara war unruhig und wenig begeistert. In die Box ging sie nur sehr unwillig. Drei Uhr Morgens schob ein Mitarbeiter des Flughafens Zara, die unglücklich aus der Box herausschaute, davon.
Der Flug schien ewig. Ich versuchte zu schlafen und Zara, die sich irgendwo unter mir befand, viel Liebe und Wärme zu senden. Um 9:45 Ortszeit, fast 30 Minuten warten nach der Landung, sah ich sie endlich wieder. Für Zara unterdrückte ich meine Tränen. Sie war heil gelandet, ein wenig unglücklich, aber sie war da…
Ich habe keine Fotos gemacht, weder von der Vorbereitung noch vom Landen, das konnte ich einfach nicht.
Wir bekamen einen PKW und kein Hochdachkombi und so wurde das Verladen anspruchsvoll. Zaras Flugbox musste noch am Flughafen auseinandergebaut werden und dann ging irgendwie alles ins Auto. Zara musste vorn beim Beifahrer sitzen. Das passte ihr gar nicht. Vom Flieger ins Auto: schlimmer geht immer.
Es war Sonntag und so ging es direkt in unser Lieblingscafé nach Teguise zu Johnny Bakes, Café Sandwich, doch erst mit Zara Gassi gehen. Zur Burg hoch, das tat uns allen gut. Unser Apartment in Charco del Palo könnten wir erst später beziehen, also Zeit lassen und ankommen. An diesem erstenTag war Zara sehr gestresst. Oben stand sie da und schaute auf diese Insel, von der sie vermutlich stammt und die ihr irgendwie nicht ihr Zuhause bleiben sollte.
Vielleicht versöhnte Zara ein wenig das phantastische Wetter, das nur von wenigen schlechten Tagen durchbrochen wurde. Wir wohnten nur wenige Meter vom Meer entfernt im letzten Haus der Straße und so ging es für uns immer gleich raus in die Landschaft. Hier ein paar Eindrücke von unserem Morgenspaziergang: