Den Social Walk mit Bravour bestanden

Am Mittwoch Nachmittag verfrachten wir Zara wieder ins Auto und mit dem ängstlichen, aufgeregten Hund fahren wir Richtung Norden. Außer Zara sind noch vier weitere Hunde von Klienten plus die drei Hunde von Liz dabei. Als Liz neben Tasha auch Sina aus dem Auto läßt, dachte ich im ersten Moment “das wars”. Sina ist eine mächtige Bordeauxdogge, die auf den ersten Blick angsteinflößend wirkt.

Das Gelände war für diese Art der Hundebegegnung und des Trainings ideal ausgesucht: weitläufig, ohne Bäume (gibt es sowieso kaum auf Lanzarote) und keine Bebauung. Liz steuerte das Training ideal. Alle Hunde gingen zunächst mit gut 8-10 Meter Abstand voneinander, bis es ein erstes Aufeinanderzugehen an der langen 3-Meter-Leine ohne Kontakt gab. „Den Social Walk mit Bravour bestanden“ weiterlesen

Wie geht es weiter?

Dieser Hund! Was machen wir? Zunächst rufen wir Freunde zu Hause an, die Hunde haben und viel Erfahrung. Erst später begreifen wir, es ist wie mit Diagnosen von Krankheiten: frage vier und du bekommst sechs Antworten. Von totaler Ablehnung und der Infragestellung unseres Verstandes bis zum: einfach ins Flugzeug war alles dabei. Wir waren sehr verunsichert.
Birgit half uns schließlich, indem sie uns empfahl mit der Hundetrainerin Liz zu telefonieren. Es war ein langes, ernüchterndes Gespräch. Quintessenz: wenn wir keinen total traumatisierten Gagahund in Deutschland wollen, dann bleibt Zara erstmal da. Sie schaut sich den Hund und die möglichen Potentiale an und dann sehen wir weiter. Sie könnte den nächsten Tag vorbeischauen – unser Abflugtag – war alles etwas knapp. „Wie geht es weiter?“ weiterlesen

Der erste Ausflug ist ernüchternd

Zara war aufgeweckt, freundlich, manchmal sogar ausgelassen und schien nicht traumatisiert. Doch sie fühlte sich nur im Freien wohl. Wir versuchten sie mit Frolic, was sie verschlang (kein Wunder bei den Zutaten), ins Apartment zu locken. Nach einer Woche wagte sie es bis zur Mitte des Raumes zu kommen, um nach dem Leeren der Schüssel gleich wieder zu fliehen.

Wir beschlossen mit dem Hund einen Ausflug zu machen, um zu testen, wie sie sich in einer fremden Umgebung verhält. Eine große Herausforderung war es, Zara ins Auto zu bekommen. Ein Auto ist ja schließlich auch nur ein geschlossener Raum und der bewegt sich zu allem Übel noch dazu. Ich trug sie ins Auto und stellte fest, dass der Hund nicht schwerer werden dürfte, sonst krieg ich Rücken… „Der erste Ausflug ist ernüchternd“ weiterlesen

Frauchen ausgeguckt

Zara wurde quasi auf der Finca geduldet und rührte die Herzen der Urlaubsgäste. Zara nahm Rücksicht auf die Befindlichkeit der Menschen und spürte, wie sie mit jedem einzelnen umgehen konnte.
Ich lernte sie Ende Dezember 2016 kennen. Zara war nun knapp einen Monat auf der Finca und schloss temporär zu einzelnen Gästen eine engere Beziehung. Ich versuchte sie emotional auf Distanz zu halten. Schön die Vernunft entscheiden lassen. Ein Hund passt doch nicht in unser Lebenskonzept. „Frauchen ausgeguckt“ weiterlesen

Wie finde ich einen Menschen

Zara hat ein sanftmütiges Wesen und erwies sich zunächst als extrem ängstlich und vorsichtig. Über Wochen eingesperrt in einem überfüllten Zwinger hätten all diese Eigenschaften noch potenziert.
Doch zunächst war Zara sicher. Birgit kümmerte sich liebevoll um den Hund. Sie ging mit ihr zum Tierarzt für einen ersten Check und richtete ihr auf der Finca eine Futterstelle ein.
Zara ist eine Bardina. Diese stolze Kanarenrasse, ursprünglich zum Hüten der Ziegen auf Fuerteventura gezüchtet, wird oft als Wachhund benutzt, als Kettenhund missbraucht und bekommt wegen eines Aberglaubens oft von ihren Besitzern im Welpenalter ein Stück des Schwanzes abgebissen. „Wie finde ich einen Menschen“ weiterlesen

Gerettet und noch nicht angekommen

Wie alles begann oder wie wir auf den Hund kamen

Ich fliege seit vielen Jahren auf die Kanaren. Lanzarote habe ich diesen Winter das sechste Mal besucht. Ich liebe das milde Klima und die  Kargheit dieser urtümlichen Vulkaninsel mit der besonderen Ausstrahlung. Seit vier Jahren wohne ich auf einer Finca außerhalb von Puerto del Carmen, die zum Centro de Terapia Antroposófica Lanzarote gehört. Auf der Finca kann man Apartments unterschiedlicher Größe mit Blick aufs Meer in einer entspannten Umgebung mieten. Ein riesiger Garten, in dem auch Bioanbau betrieben wird, ein großer Fisch- und Bewässerungsteich und ein Rudel halbzahmer Katzen tragen zu dieser Entspannung bei. Birgit, die vor vielen Jahren aus Berlin kam und blieb, kümmert sich um alle und alles. Sie betreut die Gäste, erfüllt fast alle Wünschen und versorgt die Katzen, die jede Morgen angerannt kommen, wenn sie Birgits Auto hören.

Im November 2016 tauchte auf dieser Finca mit dem Namen Lomos Altos „Gerettet und noch nicht angekommen“ weiterlesen